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Heinrich, wem graut's vor dir?!

Nachricht von:
Christian Worch

Parchim, 27. April 2010


Heinrich, wem graut's vor dir?! (*)

Weil Matthias Faust offenbar zu feige ist, es dem interessierten
Publikum selbst öffentlich mitzuteilen, übernehme ich jetzt einmal diese
Aufgabe.

Am 17. April fand eine Bundesvorstandssitzung der DVU statt; es war eine
Minderheit von fünf (in Worten: fünf!) Vorstandsmitgliedern von vierzehn
anwesend. (Beim Bundeswahlleiter sind noch fünfzehn registriert; daß der
stellvertretende Bundesvorsitzende Dr. Thomas Mehnert ausgetreten ist,
hat man dem Wahlleiter möglicheweise noch nicht mitgeteilt. Oder der
Wahlleiter aktualisiert trotz eventueller Mitteilungen seine Unterlagen
mit bürokratischer Langsamkeit.)

Am gestrigen Montag, dem 27. April, hat Matthias Faust Ergebnisse der
Bundesvorstandssitzung in einem internen Forum der DVU veröffentlicht.
Eine Veröffentlichung auf der Netzseite der DVU hat er bisher
unterlassen -- offenbare Feigheit... Und, wie angekündigt, werde ich
diese Aufgabe für ihn zumindest teilweise übernehmen. Wir lesen dort:

"Aufgrund der Tatsache, daß der parteifreie Aktivist Christian Worch in
den letzten Monaten DVU-Parteiinterna an verschiedene linke Journalisten
weitergegeben hat, die diese für Rundfunk- und Zeitungsberichte in
parteischädigender Art und Weise nutzten, hat der Bundesvorstand ohne
Gegenstimmen folgenden Unvereinbarkeitsbeschluß gefaßt: Der
DVU-Bundesvorstand beschließt, daß künftig die Mitgliedschaft in der DVU
unvereinbar mit einer parteipolitischen Zusammenarbeit mit Christian
Worch ist."

Aber holla!

Na, dann wollen wir uns mal mit der Frage beschäftigen, welche
"Parteiinterna" ich denn so an linke Journalisten (tatsächlich nur
einen; nämlich Stefan Schölermann vom NDR) weitergegeben habe. Meint
Faust etwa die Tatsache, daß höchstens rund 3.000 (dreitausend) von
angeblich 6.000 (sechstausend) Mitgliedern Beitrag bezahlen? Ja, das
habe ich Schölermann erzählt. Es weiß jeder, der Rechenschaftsberichte
lesen kann. In dem der DVU für 2008 stehen rund 90.000 Euro Einnahmen an
Mitgliedsbeiträgen. Jahresbeitrag 36 Euro. Nehmen wir an, daß ein paar
Leute den ermäßigten von der Hälfte bezahlen; ein paar, aber nicht viel.
Gehen wir von einem durchschnittlichen Jahresbeitrag von 30 Euro aus.
90.000 durch 30 = 3.000. Der 2008-er Rechenschaftsbericht der DVU ist
durch kein Parteiinternum. Man findet ihn auf den Netzseiten der
Bundestagsverwaltung. -- Oder meint Faust den Umstand, daß er im Sommer
letzten Jahres eine Eidesstattliche Versicherung über seine
Vermögensverhältnisse (= Offenbarungseid) abgelegt hat, was nach der
Satzung der DVU "zur Verwirkung" der Mitgliedschaft führt, so daß
satzungsgemäß der Vorstand Matthias Faust hätte ausschließen müssen?
Nun, DAS ist ein Internum, dieser Offenbarungseid, aber es ist nun mal
leider kein PARTEIinternum... -- Und sonst wird Faust mal -- nötigenfalls
vor Gericht ! -- erzählen müssen, was er denn meint. Daß ich gegen die
DVU einen gerichtlichen Mahnbescheid erwirkt habe, weil sie trotz
mehrmaliger und dann nicht eingehaltener Zusage von Faust mir gegenüber
mit einem fünfstelligen Euro-Betrag über Monate hinweg im Rückstand war
und teils noch ist? Daß ich, nachdem er wieder Zahlungszusagen nicht
teingehalten habe, den Vollstreckungsbescheid sogar bei der Bank habe
vorlegen lassen, um meine titulierte Forderung einzukassieren? Oder daß
ich im März einen weiteren Mahnbescheid für eine seit damals vier
Monaten fällige fünfstellige Summe habe beantragen lassen, woraufhin
ohne Rechtsgrund der Parteivorsitzende der DVU Einspruch eingelegt hat
und nunmehr mein Anwalt die förmliche Klage gegen die DVU erhoben hat? --
Das sind in gewissem Sinne Parteiinterna, ja, diese Umstände könnte man
so nennen. Aber da durch Fausts alleinherrliche Parteiregierung
innerhalb der DVU diese sich zum säumigen Schuldner gemacht hat und da
ich ja auch eine gewisse Fürsorgepflicht gegenüber anderen Kameraden
habe (die unter diesen Umständen schlecht beraten wären, der DVU Geld zu
leihen), habe ich jedes Recht der Welt, das mitzuteilen, wem immer ich
es mitteilen will. Und wenn sich in der Sache jemand parteischädigend
verhalten hat, dann Matthias Faust, der mit Geld erkennbar nicht umgehen
kann.

Nein, die bisher nur "offizielle", aber noch nicht veröffentlichte
Begründung ist keinen Schuß Pulver wert. Vielleicht ist das der Grund
für Faust Feigheit, sie über die vielfrequentierte Netzseite der DVU
öffentlich zu machen... Da weiß er schon ganz genau, daß er dann
hinterher mit der höchst dreckigen Weste dasteht...

Der Beschluß hat aber andere Ursachen: Er dient dem Versuch des
Machterhaltes.

Denken wir daran, daß Matthias Faust einerseits von der DVU ein
monatliches Honorar von 3.000 Euro plus Mehrwertsteuer bekommt, zusammen
also die DVU 3.570 Euro Monat für Monat kostet; 42.840 im Jahr. Und
dieser recht gut bezahlte Mann hat es vier (inzwischen fast fünf!)
Monate lang nicht fertig gebracht, den monatlichen "Bettelbrief" an die
zahlenden Mitglieder zu verschicken, wodurch der DVU Spenden in Höhe von
rund gerechnet monatlich 13.000 bis 15.000 Euro entgangen sind. Auch
ansonsten ist der Mann in keiner wirklich öffentlich wahrnehmbaren Weise
für die DVU tätig. Selbst parteiintern hört und sieht man von ihm
herzlich wenig.

Klar, daß er eine so lukrative Pfründe mit Zähnen und Klauen verteidigt.

Nun ist aber öffentlich bekannt -- und das zweifellos nicht erst durch
mich! - , daß sich gegen ihn in der DVU Widerstand regt. Schon im
Februar haben zwei Landesverbände aus Norddeutschland die Abhaltung
eines außerordentlichen Landesparteitages gefordert; weitere sind auf
dem Sprung, das zu tun, und wenn es sich auf fünf summiert, dann kann
Faust nicht anders, als einen solchen Parteitag durchzuführen. Oder er
wird mit gerichtlicher Hilfe dazu gezwungen. Und dann steht eine
Kampfabstimmung um seinen schönen Posten an. Wobei als Gegenkandidat
jemand auftreten dürfte, der es sich leisten kann, ohne Bezahlung den
Vorsitz dieser Partei zu führen, was der DVU die oben erwähnte jährliche
Summe von 42.840 erspart. (Und damit knapp mehr Geld, als die DVU mir
schuldet...)

Der Beschluß zielt also gegen Leute wie Hans-Gerd Wiechmann oder
Ingeborg Lobocki, die Landesvorsitzenden von Niedersachsen und
Schleswig-Holstein. Ein wenig irre, wenn man daran denkt, daß seit dem
Ende des Brandenburg-Wahlkampfes diese beiden Landesverbände die
einzigen der DVU waren, die noch öffentlich unter freiem Himmel
Veranstaltungen gemacht haben...

Leider hat Mathias Faust sich verrechnet, wenn er denkt, daß er auf der
Basis dieses Beschlusses beispielsweise ein Parteiausschlußverfahren
gegen seinen Konkurrenten Hans-Gerd Wiechmann einleiten kann, sobald
dieser das nächste Mal auf einer DVU-Veranstaltung mit mir öffentlich
auftritt. Denn Wiechmann hat Faust schon einmal vor Gericht in die
Schranken gewiesen: Als Faust behauptet hat, Wiechmann habe finanzielle
Unregelmäßigkeiten zu Lasten der DVU begangen, erwirkte Hans-Gerd
Wiechmann umgehend einen Gerichtsbeschluß, der Faust die Wiederholung
dieser Behauptung bei Androhung von Ordnungsgeld oder Ordnungshaft
untersagt... Mit der gleichen Leichtigkeit könnte Wiechmann sich einen
Gerichtsbeschluß beschaffen, wenn Faust versucht, auf der Basis dieses
Vorstandsbeschlusses und weiterer Zusammenarbeit mit mir ein
Parteiausschlußverfahren gegen Wiechmann einzuleiten...

Das wird ein Schuß nach hinten. Nein, es ist schon jetzt ein Schuß nach
hinten, einen solchen Beschluß überhaupt herbeigeführt zu haben. -- Aber
wer am Schicksal der DVU Anteil nimmt beziehungsweise ihr wünscht, daß
sie politisch irgendwann mal Fuß faßt und einen sinnvollen, nützlichen
Beitrag zur Sache des Vaterlandes leisten kann, der darf sehr zufrieden
sein. Denn mit dieser Aktion hat Matthias Faust einen weiteren Beitrag
für etwas geleistet, was für die DVU nicht nur nützlich, sondern sogar
notwendig ist: Nämlich seiner möglichst baldigen Abwahl.

Parchim, 27. April 2010
Christian Worch

(*) Anmerkung für literarisch nicht ganz so gebildete Zeitgenossen:
Heinrich ist der Vorname des berüchtigten Dr. Faust aus dem Drama von
Goethe. Und über diesen sagt Margarete genannt Gretchen: "Heinrich, mir
graut's vor dir!" Vor DIESEM Heinrich alias Matthias Faust braucht es
aber keinem zu grauen. Der braucht keinen Teufel Mephistopheles, seinen
in dem Fall politischen Niedergang zu beschleunigen...


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