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Heldengedenkmarsch in München 2010

Nachricht von:
Christian Worch

Parchim, 15. November 2010

Heldengedenkmarsch in München 2010


Am Sonnabend, dem 13. November, fand in München eine Demonstration unter
dem Motto "Heldengedenkmarsch 2010 - Ruhm und Ehre dem deutschen
Soldaten statt".

Da der Anmelder und Veranstalter, Philipp Hasselbach, unglücklicherweise
seit ein paar Monaten in Haft ist, fiel die Ehre der Leitung Roland
Wuttke und mir zu.

Dank guter Vorbereitung örtlicher Kräfte konnte die Veranstaltung an
prominenter Stelle der Innenstadt - vor dem Sendlinger Tor - fast auf
die Minute genau beginnen, nämlich um 13.05 Uhr.

Es waren nach meiner Zählung 124 Teilnehmer. (Polizeiliche Schätzung
bzw. Medieangaben: ca. 100.) Das ist leider um rund ein Drittel weniger
als im vorigen Jahr. Aber was sich fast unmittelbar gegenüber an
Gegendemonstranten versammelt hatte (um 300 bis 400), war nach Auskunft
vorjähriger Teilnehmer ganz erheblich weniger als noch im Jahr zuvor.
Dort sollen es eher vier- oder fünfmal soviel gewesen sein. Genug Krach
machten aber auch diese 300 oder 400..

Zur Auftaktkundgebung sprachen Karl Richter, Stadtrat in München, und
meine Wenigkeit.

Der Widerstand der Linken aller Schattierungen erschöpfte sich
größtenteils in Pöbeleien und Sprechchören. An einer Stelle flogen zwei
Flaschen, eine davon aus Plastik. Auch wurden wir von den Stufen einer
Kirche aus mit Papierfliegern "bombardiert",die an aus Flugblättern
gebastelt hatte - eine für Demonstrationen noch unvertraute "Waffe". Ein
todesmutiger Fahrradfahrer durchbrach die polizeiliche Abschirmung und
warf sich vor den Lautsprecherwagen. Sehr kompetente Ordner und
Ordnerinnen entfernten ihn mitsamt seinem Rad aus der Gefahrenzone,
bevor Sach- oder gar Personenschaden eintreten konnte.

Die Zwischenkundgebung fand unter dem Friedensengel statt. Es sprachen
Robert Faller aus Österreich und Axel Reitz aus dem Rheinland.

Erst auf dem allerletzten Teil der Strecke schafften Linke und
Gutmenschen eine Blockade, die uns zu einem kleinen Umweg zwang. Dieser
führte durch eine Seitenstraße und stellte keine Verkürzung der Strecke
darf. Plangemäß konnte die Abschlußkundgebung vor der Bayerischen
Staatskanzlei stattfinden. Es sprachen der Aktivist Buddel aus Dortmund
sowie Roland Wuttke. Mit dem Lied vom guten Kameraden klang die
würdevolle Veranstaltung aus.

Die Polizei war nach Medienangaben mit 1.800 oder 2.000 Kräften im
Einsatz und erledigte ihre Aufgabe mit bayerischer Professionalität. An
der Blockadestelle soll es nach Medienberichten zu Zusammenstößen
zwischen Linken und der Polizei gekommen sein; von der einen Seite
wurden Flaschen geworfen, von der anderen Seite wurde mit Tränengas oder
Pfefferspray sowie Knüppeln reagiert. Die Medien sprachen von 400
Blockierern, darunter 200 gewaltbereite sogenannte Autonome. Die Polizei
sprach von 600 bis 800. Insgesamt soll es nach Medienangaben 2.000
Gegendemonstranten gegeben haben, darunter Bürgermeister Ude, der
öffentliche Gerichtsschelte äußerte. Der Mann stellt damit seine
demokratische Legitimation infrage, denn ein echter BRD-Demokrat sollte
imstande sein, das Prinzip der Gewaltenteilung zu respektieren...

Entgegen den im Vorfeld geäußerten Befürchtungen und entgegen einem
stäker werdenden Trend konnte die Veranstaltung zu 90 Prozent programm-
und plangemäß durchgeführt werden. Die Bayerische Landeshauptstadt war
insofern eine (für mich lange) Reise durchaus wert.

Parchim, den 15. November 2010
Christian Worch


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