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Antikriegstag Dortmund

Nachricht von:
Christian Worch

Antikriegstag Dortmund

Die Frage im Vorfeld war: Wird es diesmal wieder eine richtige
Demonstration oder eine Stehparty wie in den Jahren 2009 und 2010?
Angeblich wurden darauf sogar Wetten abgeschlossen. Wer zu welcher Quote
wetten konnte, ist allerdings nicht bekannt.

Am Mittwoch wurde es dann noch einmal richtig spannend. Regionale Medien
berichteten über Probleme mit der Einführung des Digitalfunks bei der
Dortmunder Polizei und daß diese angeündigt habe, den Antikriegstag
möglicherweise "absagen" zu müssen. (Absagen wäre insofern ein
verniedlichender Ausdrück für "verbieten".) Aber die Polizei dementierte
binnen eine Stunde telefonisch beim Veranstalter: Soooo habe man das nie
gesagt, das hätte die Presse völlig übertrieben dargestellt; und
außerdem habe man das Problem mit der Überschneidung von Frequenzen
inzwischen technisch im Griff.

Also konnte es losgehen, ohne daß eine erneute juristische
Auseinandersetzung mit dem Polizeipräsidium Dortmund nötig gewesen wäre.

Bis zur Mittagszeit trafen nahe des Dortmunder Hauptbahnhofs nach
Polizeiangaben "achthundert plus" Teilnehmer ein, also ein wenig über
achthundert.

Zur Auftaktkundgebung sprachen der Veranstalter Dennis Giemsch sowie
zwei Kameraden aus Italien und den Niederlanden.

Zu dem Zeitpunkt war es bereits zu militanten Zusammenstößen zwischen
Linksextremisten und der Polizei und zur Auflösung einer ersten Blockade
gekommen.

Der eindrucksvolle Zug setzte sich in Bewegung, um sich nach einer
ersten Wegstrecke mit einem Voraus-Trupp von 30 bis 35 Kameraden zu
vereinigen, die dort seit Stunden auf einer stationären Kundgebung
ausgeharrt hatten. Diese Nebenveranstaltung hatte unter anderem den
Vorteil, daß ein erster Teil der Wegstrecke von der Polizei aus
zwingenden taktischen Gründen freigehalten und eine Blockade der
Hauptdemonstration damit erheblich erschwert wurde.

Zur Zwischenkundgebung hatte als erster ein Toter das Wort: Die Rede
unseres vor wenigen Monaten hochbetagt verstorbenen Kamerade Herbert
Schweiger zum Antikriegstag 2008 wurde als Aufzeichnung abgespielt. Dann
folgte als Hauptredner der diesjährigen Veranstaltung der Rechtsanwalt
Wolfram Nahrath aus Berlin, Enkel des Begründers der Wiking-Jugend,
Raoul Nahrath, Sohn des langjährigen WJ-Bundesführers Wolfgang Nahrath
und seinerseits letzter Bundesführer der WJ bis zu deren Verbot. Zum
Abschluß spielte der Balladensänger Jens Peters das Lied zum Antikriegstag.

Der zweite - längere - Teil der Wegstrecke führte zum Dortmunder Hafen,
wo die Abschlußkungebung stattfand. Auf dieser sprachen Andy Knape,
stellvertretener Bundesvorsitzender der Jungen Nationaldemokraten, sowie
ein Kamerad aus Bulgarien.

Die gesamte Demonstration verlief ohne Störungen oder nennenswerte
Aufenthalte durch gegnerische Aktivitäten. Krawalle gab es an anderen
Orten in der Stadt. Es waren nach Medienangaben ca. 1.500 militante
Linksextremisten angereist, die sich teilweise heftige
Auseinandersetzungen mit der Polizei lieferten. Deutlich über 200 dieser
in den Zeitungen "Ultralinken" genannten Personen wurden festgenommen;
es gab Verletzte auf beiden Seiten. Die Gesamtzahl der Gegendemonstraten
(wobei man oftmals auch Passanten, Einkäufer und Neugierige mitzählt)
wurde mit unter 10.000 angegeben, wobei man im Vorfeld von 14.000
ausgegangen war.

Unsererseits wurde von acht Festgenommenen berichtet, denen Verstöße
gegen das Versammlungsrecht sowie Propaganda-Delikte vorgeworfen wurden.
Die Betroffenen waren bis zum Abend alle wieder auf freiem Fuß.

Eine besondere Innovation zeigten die Veranstalter, indem sie ein
Live-Internet-Radio betrieben, das zeitweilig mehr als 200 Zuhörer hatte.

Die Veranstaltung fand bei besten, genaugenommen fast schon zu guten
Witterungsbedingungen statt.

Trotz massiver und teilweise rechtswidriger bürokratisch-behördlicher
Eischränkungen in den vergangenen beiden Jahren haben die Dortmunder
Kameraden gezeigt, daß der Antikriegstag in der Ruhrgebietsmetropole
einfach nicht totzukriegen ist. Die Stimme der nationalen Opposition hat
sich nicht nur bei den vorbereitenden Aktionen, sondern vor allem am
eigentlichen Veranstaltungstag machtvoll und unüberhörbar erhoben.

4. September 2011
Christian Worch


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